Planungsgemeinschaft Tief- und Wasserbau GmbH

Beratende Ingenieure, VBI

BauherrWasserstraßen- und Schifffahrtsamt Magdeburg
AuftraggeberSTREICHER GmbH & Co. KG, NL Berlin-Bandenburg
Zeitraum2017 – 2019
LeistungsumfangBaubegleitende Ausführungsplanung: Objekt- und Tragwerksplanung Leistungsphasen 4–5; Bestandsplanung

Im Auftrag des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Magdeburg wurde das Überfallwehr in der Rolandstadt Calbe an der Saale instand gesetzt.

Das Wehr liegt in einer Flußschleife bei Saale-km 20,1 und gehört zur Staustufe Calbe; diese besteht aus der Stauanlage, zwei Wasserkraftanlagen, einem Fischaufstieg und einer Schleuse im Seitenarm. Die Stauanlage umfasst ein bewegliches Wehr (Fischbauchklappe) mit einer Breite von ca. 26 m und ein ca. 152 m festes Streichwehr, das mit zwei Aufsatzklappen versehen ist.

Das alte Überfallwehr bzw. Streichwehr war auf einem hölzernen Pfahlrost aufgelagert und neigte dazu unterspült zu werden. Die fortschreitende Schädigung machte zuletzt eine Einordnung in die Bauzustandsklasse IV erforderlich. Mit der Grundinstandsetzung wurde eine durchgehende Stahlbetonkonstruktion hergestellt, die im Ober- und Unterwasser jeweils durch eine Stahlspundwand begrenzt wird und Unterspülungen und Materialaustrag dauerhaft verhindert.

Zur Durchführung der Baumaßnahme war zunächst eine im Zufahrtsbereich befindliche, tragfähigkeitsbeschränkte Wegebrücke über den Mühlengraben zu sichern und für den Baustellenverkehr zu ertüchtigen. Die vorhandenen Brückenplatte wurde dazu freitragend mit einer Behelfsbrücke überspannt und die bestehenden Widerlager gesichert.

Die Instandsetzungsarbeiten am Überfallwehr führte die Firma STREICHER GmbH & Co KG mit Sitz in Niederlehme aus. Sie wurden im Frühjahr 2019 nach ca. 2 Jahren Bauzeit abgeschlossen. Die PTW Planungsgemeinschaft Tief- und Wasserbau war für die baubegleitende Ausführungs- und Werkplanung als technisches Büro durch den Baubetrieb gebunden, und erstellte u.a. die Abbruch-, Schal- und Bewehrungspläne.

Die Baumaßnahme wurde in 2 Bauabschnitten realisiert, um während der Bauzeit die Hochwasserabfuhr zu gewährleisten. Der alte Wehrkörper wurde hierzu abschnittsweise eingespundet und anschließend trockengelegt. Wehrkrone und Wehrrücken wurden segmentweise komplett ausgebaut und durch Stahlbetonplatten ersetzt. Hierzu war zunächst der zum Wasserkraftwerk gehörende Klappenaufsatz mit dem Klappenfundament zu sichern, um Verwerfungen und Setzungen an den Verschlüssen zu vermeiden.